Die FDP will sich am 71.Bundesparteitag neu erfinden und Weichen für die nächsten Jahre setzen. Der Parteislogan „Mission Aufbruch“ verkehrt da eher ins Gegenteil! Sich zurückbesinnen auf die Kernwerte des Individuums, weniger der Kollektivs, weniger Staat und weniger Steuern, Unternehmensfreiheit standen da auf dem Programm. Überzeugend klang das nun wirklich nicht, wolle die Partei doch demnächst ans Regieren herangehen. Schuld daran ist der Parteichef Christian Lindner (FDP), der sich selbst als großer Redner inszeniert und eine Rochade im Parteigremium plant.
Der rheinland-pfälzische Finanzpolitiker Volker
Wissing (FDP) wurde mit knapp 83 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen FDP-Generalsekretär
bestätigt. Seine Bewerbungsrede offenbarte den Zeitgeist der FDP: So beschwor
Volker Wissing seine Anhänger zum mehr individueller (Finanz-)Freiheit und mehr
Ausgaben. Der Staat müsse sich konsequent zurückziehen, so Volker Wissing und
mehr Gestaltungspielräume für Unternehmer bieten. So viel Neues kam damit nicht
zutage getreten, was bei der Personalie des designierten FDP-Generalsekretärs
auch nicht voll zu erwarten war!
So schart der Bundesparteivorsitzende der FDP,
Christian Lindner weitere Verbündete um sich, gesteht aber im Hinblick auf die
Jamaika-Koalitionsverhandlungen 2017 eigene Fehler ein- zu spät sollte man meinen,
wo wieder das Aus, statt Aufbruch herrsche. An fehlender Kommunikation sollte
es gelegen haben, so Lindner, der seine Partei nunmehr in der
Regierungsverantwortung sehen will.
Leidtragende Figur auf diesem Parteitag war die
Freidemokratin Linda Teuteberg (FDP), die ihren Sitz im Parteigremium für
Volker Wissing räumen musste. Darauf angesprochen, wer dafür die Verantwortung
trage, machte Linda Teuteberg in geschwungenen Worten kein Hehl daraus, dass es
an dem Parteichef gelegen hat. Sie kritisierte die One-Man-Show Lindners, wolle
aber weiter auf dem Politpodium mitspielen.
Christian Linder führt die Partei ins Abseits mit
seinen Alleingängen und seiner Sympathie für Thomas Kemmerichs (FDP) Wahl mit
Hilfe der AfD-Stimmen zum bis dato Ministerpräsidenten Thüringens. Er versuche
zu lavieren und Erfolge verbuchen, wo andere eine politische Niederlage sehen.
Dass, ein Jamaika-Bündnis nie stattgefunden hat, liege maßgeblich an ihm. So
schlittert die Partei mit dem profilierten Redner Lindner in einen
Schlingerkurs, wo Maßstäbe der Realität verkehrt werden!