Der US-amerikanische Präsident Donald E. Trump ist
nicht gerade für seine angenehmen Umgangsformen bekannt. So hat er kürzlich
wieder einmal eine Rochade walten lassen: Er entzog seinem, nunmehr ehemaligen
Stabschef Mick Mulvaney die Arbeitserlaubnis und beorderte diesen zum
Sondergesandten für Nordirland. Stattdessen übernimmt jetzt der, dem Publikum,
wenig bekannte Kongress-Abgeordnete Mark Meadows das Amt. Meadows ist ein
parteilinientreuer Gefolgsmann Trumps. Der Wechsel des US-amerikanischen
Stabschefs ist nun schon der vierte in drei Jahren. Davor sind schon namhafte
Personalien wie Reince Priebus und John Kelly an Trumps Egozentrik gescheitert.
Mark Meadows gehörte zum Verteidigerteam Trumps bei
dem geplatzten Amtsenthebungsverfahren. Er gilt als loyal, verfügt aber nicht
über die nötige Erfahrung, um als Stabschef zu fungieren. Mick Mulvaney war
seit längerem unzufrieden und rechnete wohl mit seiner Ablösung.
Was Trump mit seiner Politik bezweckt, scheint auf dem
ersten Blick nicht in aller Gänze klar zu sein. Fakt ist aber, dass er sich
wohl schon für die anstehende Präsidentschaftswahl 2020 rüstet. Sein ärgster Konkurrent
um den Kampf ums Weiße Haus, Joe Biden, gewinnt indessen an Boden. So hat Biden,
zwar im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien nicht gewonnen, dafür in
Texas und somit in 10 von 13 Staaten, wo am „Super Tuesday“ gewählt wurde.
Biden steht für eine Rückkehr zur Ordnung und Mäßigung
in politischen Fragen und knüpft an die Ägide Barack Obamas an. Viele US-Amerikaner
wünschen sich eine Abkehr vom Trump’schen Chaos und einen Turnus alten
politischen Gepflogenheiten.
Dagegen scheint der andere übrig gebliebene
demokratische Kandidat Bernie Sanders dafür nicht zu stehen. Sanders will
radikale Reformen im Gesundheitswesen und eine steuerfinanzierte Bildung umsetzen,
hat aber auf der Gegenseite nicht zwingend erläutert, wie er dies finanziell ermöglichen
will.
Der nunmehr aus dem Rennen um die
Präsidentschaftskandidatur der Demokraten ausgeschiedene Milliardär Michael
Bloomberg unterstützt mit seiner Stimme, Joe Biden. Die frühere US-Senatorin
Elisabeth Warren hält treu an der Seite Bernie Sanders‘, der, wie sie, die
gleichen Kernthemen anspricht.
Trump kann seiner Basis voll vertrauen und könnte seine
Wiederwahl feiern, da die anderen Kandidaten eher blass und aufgewühlt
daherkommen. Seine Egozentrik, zu sehen in seiner Twitter-Manie, findet
scheinbar keine Grenzen. Er ist seines Machthungers gierig und macht vor keinem
Gegenspieler Halt, denjenigen zu denunzieren.
Dabei könnte ihm selbst wegen seiner Korruption, eine längere
Haftstrafe drohen. Ungeachtet dessen, scheint er in seinem Gebaren sicher und
machtvoll zu agieren. Er geht keiner Konfrontation aus dem Wege und präsentiert
sich in Boxermanier, wie jüngst auf einer Fotomontage aus der „Rocky“-Filmreihe auf seinem Twitter-Account zu sehen sei.
Ganz gleich, wer gewinnen wird; die USA steuern mehr
außen-, wie innenpolitisch auf eine Krise hin. Man provoziert Handelskriege mit
seinen europäischen Verbündeten und China, das als politischer Widersacher
gilt. Während die Strategie mit China Früchte trägt, komme eine Handelsbarriere
mit Europa zu unpass. Der Iran, seinesgleichen, scheint derzeit die größte
militärische Bedrohung für die USA zu sein. Doch, auch da kann Trump auf die
militärische Stärke seiner US-Armee zählen. Der jüngst ausgehandelte Deal mit
den Taliban in Afghanistan könnte sich dagegen als folgenschwerer Fehler
erweisen, zumal einen Tag nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens, sich
ein Terroranschlag mit 29 Toten ereignete. Trump muss wohlüberlegt handeln und
für seine Taten einstehen!
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