Die sozialistische Weltanschauung der Links-Partei mag
keinen so wirklich verwundern, doch gewisse Äußerungen mancher Genossen stoßen
an den Rand des Erträglichen. So bekundete eine Linken-Abgeordnete bei einem
Parteitag tatsächlich lautstark die Absicht, alle Reichen de facto zu „erschießen“. Statt ihr Kontra zu
geben, revidierte der Linken-Chef Bernd Riexinger die Aussage dahingehend, dass
man sie alle „arbeiten lassen“ müsste. Die Kritik an der Kontroverse darum,
ging prompt einher, sodass Riexinger sich gezwungen sah, die Stellungnahme der
Aktivistin in der Gänze als „inakzeptabel“ zu bezeichnen. Dass, er vielleicht
in der Schärfe nicht ganz so denkt, wie seine Vorrednerin, sei nicht
abzustreiten.
Die Linke-Politiker, wie Sahra Wangenknecht und Katja
Kipping, sind Banken-, Kapitalismus- und Konsumkritiker gleichermaßen, die nur
auf Umverteilung bedacht sind. Sozialisten sind bekanntlich keine Freunde der
Teilhabe am Vermögen und bezweifeln die Rechtmäßigkeit des Grundbesitzes der
Privatperson, frühestens seit Karl Marx und Friedrich Engels.
Gemäßigte Linke feiern dagegen Erfolge: Der
thüringische Politiker Bodo Ramelow (Die Linke) wurde nunmehr zum
Ministerpräsidenten gewählt. Die Wahl fiel jedoch nicht einstimmig für ihn aus,
sodass er erst den dritten Wahlgang abwarten musste, ehe er zum
Ministerpräsidenten gekürt wurde. Am Ende siegte er mit Stimmen aus dem Lager der Linkspartei,
der SPD und Grünen. Teile der CDU und der FDP votierten jedoch gegen ihn, statt
sich zu enthalten.
Nun bildet Ramelow eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung
in Thüringen, die sich mit der CDU arrangieren muss. Der vorgesehene
Stabilitätspakt sieht vor, dass man sich bei dem Landesetat für das Jahr 2021
absprechen müsse und jede Seite ihre Vorhaben vorbringen könne. Dieser
Drahtseilakt wird ebenso kompliziert, wie schwierig werden.
Ramelow, der selbst kein Vorzeigedemokrat ist und wie
Teile des Linken-Lagers, sich nie vom „SED-Unrechtsstaat“ distanziert hat,
verweigerte bei der Amtsübernahme den Handschlag mit seinem AfD-Kontrahenten
Björn Höcke, der zur Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten aufgestellt
gewesen war, jedoch im dritten Wahlgang gar nicht antrat. Dies begründete er
mit der Demokratiefeindlichkeit seines erbitterten Feindes Höcke und seiner
AfD, denen er im Zuge der ersten Wahl Thomas Kemmerichs (FDP) entgegenstehende
Absichten unterstellte.
Ramelow verwies auf die zahlreichen, mitunter
rechtlich gängigen Tricks, mit deren Hilfe die AfD die Demokratie aushebelt. Er
bezeichnete die AfD als „Fallen-und Leimrutensteller“, der er Mäßigung und Wiederherstellung
aufrief. Dies sei von den Rechtsnationalisten nicht zu erwarten.
Weitab davon, müsse sich Bernd Riexinger, die Frage
von der Vereinbarkeit linker Weltansichten mit der Demokratiekomptabilität
gefallen lassen. Die Linke verteidigt ihr Vorhaben in den Medien, leistete sich
jüngst aber einen entscheidenden Fauxpas. Man kann Menschen nicht an ihrem
Vermögen klassifizieren, vielmehr an der Gesinnung. In der Tat ist die Linke
unwählbar und eigens zur Demokratie feindlich eingestellt.
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