Die AfD auf dem Zerreißbrett
Die teils wenig authentisch anmutenden Versuche des
Parteivorsitzenden der AfD Bernd Lucke die Gefolgschaft auf eine gemeinsame
Linie zu bringen, könnten schließlich auch seinen eigenen Kopf kosten. Zwischen
vorgehaltener Hand sprechen die Akteure von seinem Ausscheiden von der großen
Bühne, doch ist dem wahrlich so? Was wäre die zerstrittene Partei ohne Bernd
Lucke? Im großen Handgemenge um den thüringischen Fraktionsvorsitzenden Höcke
und seinen dubiosen Äußerungen im Hinblick auf die NPD haben unsäglichen Unmut
in der Parteispitze heraufbeschworen. Lucke will ihn schnellstens weghaben,
womöglich auch ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn einleiten. Somit
verfolgt Lucke auch weiterhin sein anvisiertes Ziel der Partei ein bürgerlichen
Gesicht zu verleihen, doch die Münze hat bekanntlich zweierlei Seiten. Die
nationalliberalen Kräfte rund um Frauke Petry und dem nordrhein-westfälischen
Landeschef Pretzell haben ihre Geschütze bereits ausgefahren. Wie lange will
sich der zunehmend in Bedrängnis geratene Parteichef Lucke dies noch weiter
bieten?