Norbert Röttgen (CDU) will neuer CDU-Vorsitzender
werden. Um seinen Ambitionen nun weiter Vorschub zu leisten, bekräftigt der
Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses seine Kandidatur auf den CDU-Chefposten.
Auf Anraten ihrer Berater haben dies, weder der hoch gehandelte und wohl
aussichtsreichste Bewerber um den CDU-Spitzenposten, Friedrich Merz (CDU), noch
seine politischen Mitstreiter Armin Laschet, seines Zeichens
nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und der Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (beide CDU) getan.
Etat werden könnte! Denn: Solange das Tauziehen um den
Chefposten der CDU in die Länge geht, könnte das gewissermaßen seine Chance
werden, sich in Stellung zu bringen. Bislang zögerten sowohl Friedrich Merz,
als auch Armin Laschet, in ihrer Wortwahl klar um das Bekenntnis dazu,
CDU-Vorsitzender zu werden.
Ob, sein Begehren, Aussichten auf Erfolg haben wird,
mag in Zweifel zu ziehen sein. Dies liegt nicht in der Popularität, die Norbert
Röttgen in der Bevölkerung genießt, sondern vielmehr in der parteitaktischen
Verankerung seiner selbst. Er strahlt nicht die enorme Anziehungskraft eines
Friedrich Merz aus, auch nicht die Besonnenheit eines Armin Laschet und auch
nicht die Souveränität eines Jens Spahn. Dennoch scheint sein Ansinnen auf den
CDU-Vorsitz vielfach persönlich begründet zu sein.
Jens Spahn hat eine Teamlösung ins Spiel gebracht. Das
hat den Grund, dass er wohl am schlechtesten bei einem etwaigen
Mitgliederentscheid abschneiden könnte, will aber nicht von vornherein anderen
Politakteuren das Feld überlassen! Gewiss, kann man daran sein politisches
Feingefühl ermitteln, wage sich doch einer aus dem Team zu einer etwaig später
anstehenden Kanzlerkandidatur.
Friedrich Merz teilt einer Mitgliederbefragung eine
Absage voraus und sagt, dass die Wahl des CDU-Vorsitzenden in den Gremien
entschieden werden sollte. Laschet und Merz haben auf Bekunden der Presse,
dieweil nicht viel von ihren Absichten sprechen lassen, machen indes aber kein
Hehl daraus, dass mit ihnen zu rechnen sei.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU)
könnte im Rennen um den CDU-Vorsitz zum Königsmacher werden! Jüngst bekräftigte
er seinen Anspruch, dass der CDU-Vorsitzende nicht automatisch auch
Kanzlerkandidat sein müsse. Er könnte somit zur entscheidenden Figur um den
Posten werden, wenngleich ihm selbst nur geringe Andacht um eine etwaige
Kanzlerkandidatur zugerechnet wird.
Röttgen geht zum Angriff über, was Armin Laschet
zuweilen zum Ärgernis werden könnte. Denn: Röttgens Kampfkandidatur könnte
Laschet Stimmen in der Partei kosten. Auch, ist Röttgens potentieller
Aufgabenkreis in einem Team nicht klar definiert. Sein fehlendes Zutrauen und mangelnde
Kooperationsbereitschaft sind ihm sicherlich nicht vorteilhaft.
Vor strotzendem Selbstvertrauen mangelt es Röttgen
indessen nicht, sein wörtliches Zitat „ohne ökologische Kompetenz gibt es keine
Zukunftskompetenz“ spiegelt seinen politischen Opportunismus geradezu wieder.
Norbert Röttgen ist politischer Alleinunterhalter, aber kein Teamplayer! Ihm
geht es um persönliche Verwirklichung, weniger um den Anspruch, die CDU aus der
„Orientierungskrise“ herauszumanövrieren. Aber länger will Röttgen mit seinen
ambitionierten Kurs nicht warten, zumal sich jetzt die Chance dafür bietet! Die
CDU braucht einen verlässlichen Führungscharakter, wozu Norbert Röttgen mangels
qualitativer Ideen (zurzeit) nicht zählt!
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