Mittwoch, 5. Februar 2020

Trumps imposante Redeklaumerei!


Man möge es ihm kaum verdenken! Einst gefeierter US-Unternehmer, jetzt der amtierende US-Präsident; an der Personalie Donald E. Trump scheiden sich die Geister! Während gegen seine vermeintlich unlauteren Tätigkeiten ein Amtsenthebungsverfahren im Gang ist, hält Trump vor dem versammelten US-Kongress eine Rede zur Lage der Nation.

Zweifelsfrei lobt der Egomane sein Tun über alle Wogen, sieht sich bereits als Sieger im laufenden Impeachment-Verfahren! Sein Gebaren sieht aber wenig rühmlich aus: Als ihm die Führerin des Repräsentantenhauses, ihres Zeichens Demokratin, Nancy Pelosi die Hand zum Gruß ausstreckt, verweigert Trump ihr die Ehrerbietung! Des Weiteren laudiert er sein Regierungshandeln über das bekannte Maß!

Trump kritisiert seinen Amtsvorgänger Barack Obama, als sei dieser nicht schon seit Angedenken von der medialen Bildfläche verschwunden! Dieser Mann braucht eine Zielscheibe und wiederum ist es das Gesundheitssystem, dessen er sich annimmt! Er sage, man müsse es vor sozialistischen Umtrieben schützen, was ganz und gerade in den Augen vieler Beobachter süffisant erscheine!

Dass, es den USA wirtschaftlich gut gehe, geht nicht einzig auf seine Steuersenkungen zurück. Seine Öl-Lobbypolitik tritt offen zutage und seine imperialistische Weltanschauung passt da gerade gut ins Bild! Seine Wirtschaftssanktionen gegen China und die EU, namentlich die Stahlimporte, tragen nur auf kurze Zeit Früchte, werden aber in naher Zukunft schädliche Ausmaße annehmen.

Er schlägt zurück, vielleicht in einem für ihn passenden Moment, da das Impeachment-Verfahren, als für beendet erklärt zu werden braucht! Natürlich habe er sich während dieser Zeit medial zurückgenommen, hatte aber im Gleichzug die Rückendeckung der Partei, die ihn vor weiteren hitzigen Debatten und Auseinandersetzungen bewahrt habe: So habe man weitere Zeugenaussagen vor dem US-Kongress nicht gebilligt, wovon sein ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton ausgenommen war. Dies hätte wenig Gutes verheißen können, zumal Bolten jüngstes Buch über die Ukraine zensiert worden war.

Da passt es gerade ins Bild der Öffentlichkeit, dass Trump, der im gleichen Atemzug, die sozialistischen Tendenzen in eigenem Land im Zaum zu halten versucht, einen Kandidaten nicht allzu fernab dieser Linie während seiner Rede präsentiert: Den venezolanischen Interimspräsidenten Guaidó, dem er wiederum Unterstützung verspricht und seine eigenen Öl-Interessen somit offenbar werden lässt. Guaidó, eigens ein verkappter Sozialist, applaudiert ihm offenen Herzens, voller Genugtuung zu!

Sein Zaudern in der Israelpolitik, seine zum Teil stringente Haltung in Syrien, dem Irak und der Türkei, lassen ihn als den „starken“ Macher erscheinen, vermisst aber eine deutliche Haltung in Menschenrechtsfragen und letzterer Dinge eine klare Linie in seinem Walten! Ebenso, deutlich ist seine symmetrische Antwort auf die Ausbreitung der Machtverhältnisse des iranischen Regimes, was man ihm vielleicht auch nicht in dem Rigor, nicht dafürzuhalten verdenke.

Die EU braucht einen starken Partner in der Region und könnte sich ein Handelsabkommen mit Kanada, oder auch Mexiko vorstellen. Trumps zielführende Wirtschaftspolitik der Abschottung und Abgrenzung, darf die Europäer nicht sonderlich ins Zerwürfnis bringen! Seine Argusaugen liegen bereits jetzt auf Großbritannien, dessen Gesundheitssystem NHS vor dem Ausverkauf steht, zumal Großbritannien nunmehr endlich aus der Europäischen Union ausgetreten ist. Man sollte Trump nicht zum Feind haben, gemessen wird der Mann jedoch an seinen fragwürdigen Worten und Taten, wozu auch die Rede zur Lage der Nation zählt!


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