Man möge es ihm kaum verdenken! Einst gefeierter
US-Unternehmer, jetzt der amtierende US-Präsident; an der Personalie Donald E. Trump
scheiden sich die Geister! Während gegen seine vermeintlich unlauteren Tätigkeiten
ein Amtsenthebungsverfahren im Gang ist, hält Trump vor dem versammelten
US-Kongress eine Rede zur Lage der Nation.
Zweifelsfrei lobt der Egomane sein Tun über alle Wogen,
sieht sich bereits als Sieger im laufenden Impeachment-Verfahren! Sein Gebaren
sieht aber wenig rühmlich aus: Als ihm die Führerin des Repräsentantenhauses,
ihres Zeichens Demokratin, Nancy Pelosi die Hand zum Gruß ausstreckt,
verweigert Trump ihr die Ehrerbietung! Des Weiteren laudiert er sein
Regierungshandeln über das bekannte Maß!
Trump kritisiert seinen Amtsvorgänger Barack Obama,
als sei dieser nicht schon seit Angedenken von der medialen Bildfläche
verschwunden! Dieser Mann braucht eine Zielscheibe und wiederum ist es das
Gesundheitssystem, dessen er sich annimmt! Er sage, man müsse es vor
sozialistischen Umtrieben schützen, was ganz und gerade in den Augen vieler
Beobachter süffisant erscheine!
Dass, es den USA wirtschaftlich gut gehe, geht nicht
einzig auf seine Steuersenkungen zurück. Seine Öl-Lobbypolitik tritt offen
zutage und seine imperialistische Weltanschauung passt da gerade gut ins Bild! Seine
Wirtschaftssanktionen gegen China und die EU, namentlich die Stahlimporte,
tragen nur auf kurze Zeit Früchte, werden aber in naher Zukunft schädliche
Ausmaße annehmen.
Er schlägt zurück, vielleicht in einem für ihn
passenden Moment, da das Impeachment-Verfahren, als für beendet erklärt zu werden
braucht! Natürlich habe er sich während dieser Zeit medial zurückgenommen,
hatte aber im Gleichzug die Rückendeckung der Partei, die ihn vor weiteren
hitzigen Debatten und Auseinandersetzungen bewahrt habe: So habe man weitere
Zeugenaussagen vor dem US-Kongress nicht gebilligt, wovon sein ehemaliger
Sicherheitsberater John Bolton ausgenommen war. Dies hätte wenig Gutes
verheißen können, zumal Bolten jüngstes Buch über die Ukraine zensiert worden
war.
Da passt es gerade ins Bild der Öffentlichkeit, dass
Trump, der im gleichen Atemzug, die sozialistischen Tendenzen in eigenem Land
im Zaum zu halten versucht, einen Kandidaten nicht allzu fernab dieser Linie
während seiner Rede präsentiert: Den venezolanischen Interimspräsidenten
Guaidó, dem er wiederum Unterstützung verspricht und seine eigenen Öl-Interessen
somit offenbar werden lässt. Guaidó, eigens ein verkappter Sozialist,
applaudiert ihm offenen Herzens, voller Genugtuung zu!
Sein Zaudern in der Israelpolitik, seine zum Teil
stringente Haltung in Syrien, dem Irak und der Türkei, lassen ihn als den „starken“
Macher erscheinen, vermisst aber eine deutliche Haltung in Menschenrechtsfragen
und letzterer Dinge eine klare Linie in seinem Walten! Ebenso, deutlich ist
seine symmetrische Antwort auf die Ausbreitung der Machtverhältnisse des
iranischen Regimes, was man ihm vielleicht auch nicht in dem Rigor, nicht
dafürzuhalten verdenke.
Die EU braucht einen starken Partner in der Region und
könnte sich ein Handelsabkommen mit Kanada, oder auch Mexiko vorstellen.
Trumps zielführende Wirtschaftspolitik der Abschottung und Abgrenzung, darf die
Europäer nicht sonderlich ins Zerwürfnis bringen! Seine Argusaugen liegen
bereits jetzt auf Großbritannien, dessen Gesundheitssystem NHS vor dem
Ausverkauf steht, zumal Großbritannien nunmehr endlich aus der Europäischen
Union ausgetreten ist. Man sollte Trump nicht zum Feind haben, gemessen wird
der Mann jedoch an seinen fragwürdigen Worten und Taten, wozu auch die Rede zur
Lage der Nation zählt!
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