Samstag, 12. Juli 2014

Anlasslose Totalüberwachung- Der gläserne Staat wackelt


Anlasslose Totalüberwachung- Der gläserne Staat wackelt

Die US-Amerikaner spionieren, die Russen, Chinesen und Koreaner auch. Nichts Besonderes dürfte man meinen. Warum dann bloß die Aufregung im Zuge des NSA-Abhörskandals? Nicht weniger verwunderlich ist dabei die Haltung Kanzlerin Merkels in der Datenaffäre, als sei dies nicht so schlimm? Untätigkeit rächt sich zugegebenermaßen. Die US-Amerikaner fühlen sich ergo nicht auf den Schlips getreten und verfahren wie bisher. Das ist so dümmlich, als dass man „weinen“ könnte, meint Bundesfinanzminister Schäuble (CDU) zur jüngsten Enthüllung zweier Doppelagenten. Die Forderung nach einem verbindlichen „No-Spy-Abkommen“, wie vom Bundesjustizminister Maas (SPD) ins Spiel gebracht, maßt sich nicht weniger kindisch an. Es ist wahr, die deutsche Regierung und ihre Marionetten können wahrlich nichts dagegen unternehmen!

Friedrich (CSU) und Röttgen (CDU) haben auch versucht etwas Licht in die Sache zu bringen, mit bescheidenem Erfolg wohlgemerkt. Die Oberen des US-Beamtenapparats wollen die Sache tunlichst unter den Teppich kehren und so gar nicht erst zur Sprache bringen. So wird der Skandal zur Lappalie abgetan. Dass massenweise US-Amerikaner in den Fokus der Geheimdienste geraten, wird in der US-amerikanischen Öffentlichkeit nicht breitgetreten. Kein Aufschrei nach Gerechtigkeit, um angemessene Handhabe mit privaten Daten wie hierzulande, gar nichts! Die US-Amerikaner vertrauen ihren Diensten bis aufs Korn und haben sich wahrhaftig von den dortigen, staatstragend geförderten Propaganda-Medien blenden lassen! Die deutschen Medien, die sich als vierte Macht im Lande betrachten, sind an diesem künstlichen Aufbauschen der Sachlage natürlich vielfach interessiert. Noch so jeder Skandal, der die Spionageaffäre zweifelsfrei ist, wird in Deutschland profitbringend an den Mann getragen. Dabei wird von den Mainstreammedien wie sooft außenvorgelassen, dass man mit den Enthüllungen die bilaterale Kooperation gefährde.

Was kann die deutsche Kanzlerin noch tun, als ihren Unmut zu äußern? Wem dies nicht energisch genug vorkomme, der sollte sich die historisch-geopolitische Bestandsaufnahme des deutschen Status gegenüber den USA vor Augen führen. Man spricht von Freundschaft, anbei sich Deutschland eher wie ein passiver Vasall der US-Regierung aufführt. Dergleichen mehr, dürfe man die Inanspruchnahme der Militärpräsenz der US-amerikanischen Streitkräfte auf deutschem Boden nicht aus dem Fokus lassen. Letztlich sollte man nicht vergessen, dass zwischen den beiden Ländern kein Friedensvertrag seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges unterzeichnet worden ist. Da können sich die Medien noch so fusselig schreiben, Fakt bleibt Fakt!

Der Offenbarungseid, der die Enthüllung der beiden für die USA arbeitenden deutschen Spitzel, eines gewöhnlichen BND-Agenten und eines Mitarbeiters des Verteidigungsministeriums, mit sich brachte, könne nicht einfach so im Raum stehengelassen werden. Doch wie lautet die deutsche Antwort? Reden über Reden! Die Stimmgewalt dürfte unter Bezugnahme oben erwähnter Gründe nicht so laut ausfallen. Ja, die Ausweisung des Berliner CIA-Stationsleiters wiege wahrlich nicht schwer. Selbst die die von den Medien hervorgehobene Funkstille zwischen Frau Merkel und dem US-Präsidenten Obama, kann die Waagschale nicht zum Überlaufen bringen.

In den USA ist man pikiert über die deutschen Misstöne. Freuen dürfte dies freilich Russland, das im Cyberwar eine reine Weste behalten kann. Sich als den Moralapostel zu gerieren und als Vorzeigedemokratie auf den Pfad zu treten, würde in der Weltgemeinschaft nur belächelt werden. Nun ist es Zeit eigene Kommunikationswege zu schaffen, statt den Datenverkehr über internationale Datenkabel fließen zu lassen. Jetzt müssen den Worten endlich Taten folgen, denn Untätigkeit und sinnfreies Palaver à la Schäuble schafft noch keine vollendeten Tatsachen. Quod esset demonstrandum!

 

 

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