Obamas mangelnde Führungsstärke
Nur zögerlich reagiert der US-amerikanische
Präsident Barack Obama auf die jüngsten Bedrohungen durch die IS im Irak. Dies
bringt ihm harsche Kritik aus den eigenen Reihen ein: Ex-Außenministerin und
womöglich baldige Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton wirft ihm
Kapitalversagen im Zuge des Syrienkonflikts vor. Dass das kein gutes Haar an
dem US-amerikanischen Präsidenten lassen würde, ist demnach wohl keiner Erwähnung
wert. Obamas Hinhaltetaktik hat sich gerächt: Die radikal-islamische Miliz „Islamischer
Staat“ hat bereits das Kalifat ausgerufen und stellt in seiner Brutalität
selbst die gefürchtete Al-Qaida mühelos in den Schatten. Welche Optionen hat
Obama nun im Ärmel?
Die Kämpfe im Irak werden unerbittlich weiter fortgeführt,
ohne eine Beilegung des bewaffneten Widerstandes. Wer oder was ist die IS? Die
IS ist eine sunnitische Verneinung, die es sich zum Ziel gesetzt hat das Kalifat
auszurufen. Angeführt wird die Terrortruppe von Abu Bakr al-Bagdadi, der
seinerseits nach hartnäckigen Gerüchten vom israelischen Geheimdienst Mossad
militärisch ausgebildet worden sein soll. Nun habe sich Obama dazu
durchgerungen die Stellungen der IS mit Hilfe der Luftwaffe zu bombardieren,
gemäß dem Motto: „Besser spät, als nie!“. Warum Obama so lange gewartet hat,
ist für alle Beteiligten ein Rätsel. Wie konnte die Weltgemeinschaft tatenlos zusehen,
wie die IS Christen, Kurden und Jesiden abschlachtet?
Die Wurzel allen Übels geht auf die mangelnde
Unterstützung syrischer Separatristen im Kampf gegen den Machthaber Baschar al-Assad
seitens der US-Administration zurück. Hätte Obama damals früh interveniert und
der Opposition geholfen, wäre die IS wohl nicht so stark geworden. Die
Befürchtung, die Waffen könnten in die falschen Hände geraten, sollte sich nicht
bewahrheiten, zumal man nun kurdische Peschmerga-Kämpfer tatkräftig
unterstützt, um einen Völkermord zu verhindern. Augenfällig macht Obama etwas
falsch, zumindest könnte man ihn rigides Zögern vorwerfen.
Die Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton habe es
zur Sprache gebracht, dass Obama kein Mann forscher Entscheidungen sei und ist
ihm demzufolge eiskalt in den Rücken gefallen. Die Eifersucht Obamas habe
seinerzeit dazu geführt, Clinton zu einem Amtsverzicht zu bewegen. Da
stecke viel „böses Blut“ dahinter mutmaßen die Kritiker. Jedenfalls stehe Hillary Clinton
nicht allein da mit ihrem Vorwurf an den derzeitigen US-amerikanischen Präsidenten:
US-Senator Bob Corker habe ihm vorgehalten durch seine Tatenlosigkeit das
Sterben ziviler Opfern im Syrienkonflikt, deren Zahl nunmehr auf 170 000 Tote
beziffert wird, begünstigt zu haben. Obama, der diese in seinen Augen niederträchtig
anmutenden Vorwürfe nicht auf sich beruhen lassen wollte, bezeichnete Corkers
Aussagen bei einem jüngst abgehaltenen Meeting der Senatoren und Abgeordneten
blindlings als „Pferdescheiße“. Man gewinnt den Eindruck, dass Obama mit der Situation
maßgeblich überfordert ist.
Unterdessen ist die Lage im Irak zerfahrener denn
je! Die Regierung um den scheidenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki will
die Macht nicht abgeben und wirft dem irakischen Präsidenten Fuad Massum Verfassungsbruch
vor. Dieser wiederum habe einen anderen Kandidaten, namentlich Haidar al-Abadi,
mit der Regierungsbildung betraut. Die US-Administration unterstützt aus nicht
näher genau zu bestimmenden Gründen al-Abadi. Man gewinnt den Eindruck, dass
al-Maliki in der Gunst der USA an Ansehen verloren hat. Al-Maliki wehrt sich
gegen seine Absetzung und hat bereits schweres Geschütz auffahren lassen,
sollte es zu seiner Absetzung kommen.
Egal, wie charismatisch Obama erscheinen mag, sein
Hang zu Fehlentscheidungen ist fatal. Sicherlich will er als dotierter
Friedensnobelpreisträger keinen Krieg vom Zaun reißen. Ein wenig mehr
Tatkräftigkeit und vor allen Dingen Nachhaltigkeit dürfte ihm angesichts der
immensen Probleme sowohl innerhalb der USA, als auch außerhalb mitnichten nicht
schaden. Somit bleibt Obama nur ein „Witz“ (O-Ton: Hillary Clinton) seiner
selbst!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen