Dienstag, 12. August 2014

Obamas mangelnde Führungsstärke


Obamas mangelnde Führungsstärke

Nur zögerlich reagiert der US-amerikanische Präsident Barack Obama auf die jüngsten Bedrohungen durch die IS im Irak. Dies bringt ihm harsche Kritik aus den eigenen Reihen ein: Ex-Außenministerin und womöglich baldige Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton wirft ihm Kapitalversagen im Zuge des Syrienkonflikts vor. Dass das kein gutes Haar an dem US-amerikanischen Präsidenten lassen würde, ist demnach wohl keiner Erwähnung wert. Obamas Hinhaltetaktik hat sich gerächt: Die radikal-islamische Miliz „Islamischer Staat“ hat bereits das Kalifat ausgerufen und stellt in seiner Brutalität selbst die gefürchtete Al-Qaida mühelos in den Schatten. Welche Optionen hat Obama nun im Ärmel?

Die Kämpfe im Irak werden unerbittlich weiter fortgeführt, ohne eine Beilegung des bewaffneten Widerstandes. Wer oder was ist die IS? Die IS ist eine sunnitische Verneinung, die es sich zum Ziel gesetzt hat das Kalifat auszurufen. Angeführt wird die Terrortruppe von Abu Bakr al-Bagdadi, der seinerseits nach hartnäckigen Gerüchten vom israelischen Geheimdienst Mossad militärisch ausgebildet worden sein soll. Nun habe sich Obama dazu durchgerungen die Stellungen der IS mit Hilfe der Luftwaffe zu bombardieren, gemäß dem Motto: „Besser spät, als nie!“. Warum Obama so lange gewartet hat, ist für alle Beteiligten ein Rätsel. Wie konnte die Weltgemeinschaft tatenlos zusehen, wie die IS Christen, Kurden und Jesiden abschlachtet?

Die Wurzel allen Übels geht auf die mangelnde Unterstützung syrischer Separatristen im Kampf gegen den Machthaber Baschar al-Assad seitens der US-Administration zurück. Hätte Obama damals früh interveniert und der Opposition geholfen, wäre die IS wohl nicht so stark geworden. Die Befürchtung, die Waffen könnten in die falschen Hände geraten, sollte sich nicht bewahrheiten, zumal man nun kurdische Peschmerga-Kämpfer tatkräftig unterstützt, um einen Völkermord zu verhindern. Augenfällig macht Obama etwas falsch, zumindest könnte man ihn rigides Zögern vorwerfen.

Die Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton habe es zur Sprache gebracht, dass Obama kein Mann forscher Entscheidungen sei und ist ihm demzufolge eiskalt in den Rücken gefallen. Die Eifersucht Obamas habe seinerzeit dazu geführt, Clinton zu einem Amtsverzicht zu bewegen. Da stecke viel „böses Blut“ dahinter mutmaßen die Kritiker. Jedenfalls stehe Hillary Clinton nicht allein da mit ihrem Vorwurf an den derzeitigen US-amerikanischen Präsidenten: US-Senator Bob Corker habe ihm vorgehalten durch seine Tatenlosigkeit das Sterben ziviler Opfern im Syrienkonflikt, deren Zahl nunmehr auf 170 000 Tote beziffert wird, begünstigt zu haben. Obama, der diese in seinen Augen niederträchtig anmutenden Vorwürfe nicht auf sich beruhen lassen wollte, bezeichnete Corkers Aussagen bei einem jüngst abgehaltenen Meeting der Senatoren und Abgeordneten blindlings als „Pferdescheiße“. Man gewinnt den Eindruck, dass Obama mit der Situation maßgeblich überfordert ist.

Unterdessen ist die Lage im Irak zerfahrener denn je! Die Regierung um den scheidenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki will die Macht nicht abgeben und wirft dem irakischen Präsidenten Fuad Massum Verfassungsbruch vor. Dieser wiederum habe einen anderen Kandidaten, namentlich Haidar al-Abadi, mit der Regierungsbildung betraut. Die US-Administration unterstützt aus nicht näher genau zu bestimmenden Gründen al-Abadi. Man gewinnt den Eindruck, dass al-Maliki in der Gunst der USA an Ansehen verloren hat. Al-Maliki wehrt sich gegen seine Absetzung und hat bereits schweres Geschütz auffahren lassen, sollte es zu seiner Absetzung kommen.

Egal, wie charismatisch Obama erscheinen mag, sein Hang zu Fehlentscheidungen ist fatal. Sicherlich will er als dotierter Friedensnobelpreisträger keinen Krieg vom Zaun reißen. Ein wenig mehr Tatkräftigkeit und vor allen Dingen Nachhaltigkeit dürfte ihm angesichts der immensen Probleme sowohl innerhalb der USA, als auch außerhalb mitnichten nicht schaden. Somit bleibt Obama nur ein „Witz“ (O-Ton: Hillary Clinton) seiner selbst!

 

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