Sonntag, 24. August 2014

Falscher Schachzug

Falscher Schachzug

Der ukrainische Präsident Poroschenko kündigt umfangreiche Finanzhilfen für das ukrainische Militär binnen der nächsten drei Jahren an. Insgesamt sollen 2,2 Milliarden Euro für die Armee ausgegeben werden, was zwar angesichts des tobenden Bürgerkrieges nicht verwunderlich erscheint, wohl aber eine gehörige Fehlinvestition sei. Das Land hängt am EU-Futtertrog, ist nahezu pleite und kann die Energieversorgung kaum alleine bewältigen. Sicherlich befindet sich die Ukraine am Wendepunkt ihrer Geschichte. Die Grenzen werden neu gezogen und somit die eigentlich unantastbare Integrität des Landes in ihren Grundfesten erschüttert. Daran hat Russland gehörige Mitschuld, welches die Aufständischen tatkräftig unterstützt. Jene Tatsache ist kaum von der Hand zu weisen, wird jedoch vonseiten der russischen Politakteuren rund um den Möchtegern-Zaren Putin beiseitegeschoben. Für die Zuspitzung des Konflikts seien hauptsächlich die ukrainischen „Faschisten“ Schuld. Ein absolutes Lügenkomplott, inszeniert von beiden Seiten wohlgemerkt!

Die westlichen Medien sind in ihrer Auffassung stark eingeschränkt. Wie denn auch, wenn man Material von Associated Press und anderen Agenturen geliefert bekommt, die den USA nahestehen. Es wäre nur zu einfach auf das „böse“ Russland zu zeigen, welches sich wenngleich schon in seiner jetzigen Verfassung vom Kommunismus in seiner reinsten Form losgesagt habe, jedoch leichtfertig als Feindbild des Westen hergehalten wird. Nachdenken gehört für westliche Medienvertreter augenscheinlich nicht zu ihren Stärken, sonst würde man ein objektives Bild des Konflikts ziehen, was wohlfällig misslingt.

Russland unterstützt die Separatisten, die erheblichen Widerstand leisten, tatkräftig mit Waffentechnik. Andernfalls wären Flugabschüsse ukrainischer Jäger vom Typ Su-25 nicht zu erklären. Daher erscheint der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine MH17, als vonseiten russischer Seite gesteuert- alle Verschwörungstheorien mal außenvorgelassen! Dieser Vorfall wird nun unter den Teppich gekehrt, als sich Schreckensmeldung nach Schreckensmeldung häuft. Die Frage ist doch, warum der ukrainische Geheimdienst die Blackbox des besagten Unglücksfliegers nicht zeitgemäß an unabhängige Beobachter übermittelt habe? Warum wurden Leichen von den Separatisten von den Unglücksstelle weggebracht und vor allen Dingen der Zugang zum Ort des Geschehens verwehrt?

Dass Putin eine mächtige Allianz gegen die verfeindeten USA schürt, bedarf keiner Erwähnung. Die Eurasische Union und das Gegenpaar der Weltbank, errichtet durch die BRICS-Staaten, sollen die Anfälligkeit des US-amerikanischen Wirtschaftssystems auf den Prüfstand stellen. Dagegen können die USA wenig unternehmen, wollen aber einen weiteren starken Gegner auf dem Weltpodium zu verhindern wissen. Deshalb erscheint der Nebenkriegsschauplatz in der Ukraine als gefundenes Fressen für die USA. Damit wären gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen die direkte Destabilisierung Russlands und zum anderen die Abkehr der EU von seinem östlichen Nachbarn.

Auf der anderen Seite erscheint Russlands Plakative vom ukrainischen Faschismus dermaßen absurd, dass jeder (russische Medien konsumierende) Dümmling es für bare Münze hält! Eindeutiger Weise gehören die Swoboda-Partei und der „Rechte Sektor“ zum braunen Spektrum, jedoch die ganze Schuld auf diese Abkömmlinge neonazistischer Verbände zu schieben, ist der Sache nach komplett abwegig. Sollte man russischen Medien genau auf die Finger schauen, wird man erkennen, dass man große Sympathie für die abtrünnigen Republiken Donezk und Lugansk hegt, ja sogar vom Neu-Russland spricht.

Putin hat längst erkannt, dass im Falle einer Niederlage der Separatisten, sich der militärische Konflikt auf die Krim ausweiten wird. Dies würde Russland direkt in den Krieg ziehen, mit ungeahnten Folgen für die Weltgemeinschaft. Jener nun ausgefochtene Konflikt wird uns noch die nächsten Jahre beschäftigen. Ausgang ungewiss!

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