Konservatismus kontra Liberalismus- wie weit kann die AfD
gehen?
Der Konservatismus erlebt seine Auferstehung. Stünde die
Union einst für konservative Werte ein, ist es jetzt die AfD, die für
traditionsgebundene Ideale eintritt. Da wird die Frage aufgeworfen, ob sich ein
Deutscher noch national fühlen könne, ohne gleich in die rechte Schublade
gesteckt zu werden? Die Antwort lautet: Ja, er kann! Dass die Verwirklichung
eigener Wertprinzipien nur in der AfD vollzogen werden kann, ist ein Stempel,
den die Mainstreampropaganda nur zu gerne aufdrücken will. Keiner gönnt der
jungen Partei ihren Erfolg, und will ihr ein braunes Etikett verpassen.
Wohlgemerkt kokettiert die AfD mit nationalliberalen Wahlsprüchen, was für die
Berichterstattung ein gefundenes Fressen ist.
Die AfD setzt seinen Höhenflug fort und sterbt den Einzug
ins Europaparlament ein, zumal man einen einflussreichen Mitstreiter in Person
des ehemaligen BDI-Präsidenten Olaf Henkel gewinnen konnte. Trotzdem reißen die
Negativschlagzeilen nicht ab, neben notdürftig beschlossenen Parteiaustritten
macht die Partei in Sachen Eigenwerbung keine weitreichenden Schritte.
Letztlich liegt es an der Führungspersönlichkeit eines Bernd Lucke, der das
Schiff auf Kurs zu halten gedenkt.
Wie viel Konservatismus verträgt der Liberalismus? Eine wohl
wahr schwer zu beurteilende Frage. Stehe der Konservatismus für Tradition und
Werterhalt, strebt der Liberalismus nach Freiheit und Optimismus. Ein gewisses
Maß an Rationalität darf man beiden Richtungen gerne nachsagen, ohne sich in
Details zu ergeben. Man kann der AfD nicht vorwerfen eine rückständige Politik
zu betreiben, mögen ihre Aussagen auch zu vieldiskutierten Ergebnissen führen.
Der Euro ist der Feind, damit hat man auch schon alle Fische im Netz. Wahrlich
mehr hat die Partei auch nicht zu bieten! Was gesellschaftliche Lebensentwürfe
anbetrifft, pflegt die AfD eine Haltung von anno dazumal.
Wer außer der FDP soll an der liberalen Idee festhalten? Die
Freiheit wurde der Sicherheit unterworfen und nun gänzlich ausgemerzt. Die FDP
hat keine wehrhaften Leitfiguren mehr, die die liberale Grundhaltung verkörpern
können. Und obwohl FDP-Chef Lindner gerne die Vorzüge seiner Partei kundtut,
mag es ihm keiner glaubhaft abnehmen. Die FDP habe keine geeigneten
Führungspersönlichkeiten, die die Partei aus der Misere hätten ziehen können.
Mit Christian Lindner wird die Art von Politik betrieben, mit der es bergab
ging. Jedenfalls müssen die Liberalen selbst dafür geradestehen Lindner für
diese Leid tragende Aufgabe bestimmt zu haben, niemand wird es ihnen verdenken.
Dass die AfD gerne mit den Ängsten der Bevölkerung spielt
und den sicheren Anlaufhafen mimt, wird von der Parteiführung gerne außen vor
gelassen. Es geht um Erfolg, persönliche Verwirklichung statt Bürgernähe und
Emanzipation. Die AfD ist die Partei der Ewiggestrigen, die selbst vom Wiener
Kongress 1815 in Sachen Restaurationsbestrebungen nichts dazugelernt habe. Es
geht nur mit dem Euro, wenngleich zurzeit auch schwere Zeiten anstünden. Der
Euro bindet die Staaten und ist kein reines finanzpolitisches Instrument,
sondern vielmehr ein Magnet für ein starkes Europa.
Da die Union nach links gerückt ist und somit der SPD den
Rang abgelaufen hat, wurde der Platz für konservative Wertvorstellungen frei,
den die AfD mit beachtlichem Erfolg ausfüllt. Dass sich die Partei sehr
wechselseitig gibt und für jeden nur erdenklichen Zustrom offen ist, zeugt
nicht gerade von Geradlinigkeit. Jedenfalls wird die Partei ihren Weg gehen und
womöglich bald im Bundestag sitzen, derweil Lucke, wie verkappt machthungrig er
in Wirklichkeit sei, auf einen Posten im Europaparlament schielen, um seine
propagandistische Ideologie zu verbreiten. Ein autarkes Europa braucht keine
Querulanten!
Warum sollte ich jemanden anderen beauftragen meine Interessen wahrzunehmen? Ich spreche und handel für mich selber. Mir sind Parteien, Regierungen, die EU und alle die meinen über andere "herrschen" zu wollen völlig egal. Ich bin ein freier Mensch, und das will ich auch bleiben.
AntwortenLöschenFrei ist man nur in dem Umfang, wie es die Gesetze einem zulassen. Deswegen würde ich mich schon darum sorgen, wer im Land das Sagen hat. Außerdem ist jede Verfassung im Wandel begriffen, sprich das jetzige System ist nicht das Ende der Fahnenstange. ;-)
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